Italy: Italien vom feinsten

15 October 2023

Von Stärke zu Stärke

Nach Unterzeichnung eines umfangreichen Aktionsplans zwischen beiden Ländern im ver-gangenen Jahr markierte Bundeskanzler Olaf Scholz‘ jüngstes Treffen mit Präsident Sergio Mattarella im römischen Quirinalspalast den Beginn einer neuen ergiebigen Partnerschaft.

der 5-Punkte-Plan zur Vertiefungder bilateralen Beziehungen–von Außen-und Verteidi-gungspolitik über Wirtschaft und EU bis zu Klima und Kul-tur–wurde im vergangenen November auf dem Regierungs- gipfel in Berlin beschlossen. Bereits jetzt erweist sich das Abkommen als Katalysator der Zusammenarbeit. Auf Präsident Mattarrelas Äußerung, Italien unterhalte „außerordentlich stabile“ Beziehungen zu Deutschland, erwiderte Kanzler Scholz in Rom, er hoffe, die Überein-kunft werde „neue Kooperationsprojekte und Partnerschaften“ hervorbringen.

Mit einem gemeinsamen Handelsvolumen 2023 von über € 160 Mrd. sind beide Volkswirtschaf-ten eng miteinander verknüpft und Deutsch-land bleibt, trotz seiner Konjunkturschwäche der letzten 12 Monate, Italiens wichtiger Wirt-schaftspartner.Stärkere Zusammenarbeit besonders bei fortschrittlicher Fertigungstechnologie könnte sehr nutzbringend sein und Pläne zur Förderung dieses Potenzials sind in der Bearbeitung. Auf bauend auf dem Erfolg der italienischen Initiativen „Industria 4.0“ und „Piano Transizione 4.0“, hat die Regierung das neue Anreizsystem „Piano Transizione 5.0“ mit den Schwerpunkten grüne sowie digitale Innovation geschaffen. Der Plan beinhaltet auch einen € 5 Mrd. schweren Fonds für Technologie-Projekte, wie Künstliche Intelligenz (KI), Augmented Realität (AR) und Industrial Internet (II) – zusätzlich zum bestehenden Fördertopf aus dem ambitionierten nationalen Auf bau- und Resilienzplan im Nachfeld der Pandemie.

Verwobene Volkswirtschaften: Italienisch- deutsche Handels- und Investitionsbande

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Italien und Deutschland haben Wachstum und Wohlstand in Europa über Jahrzehnte entscheidend beeinflusst.

I talien und Deutschland sind für die europäische Wirtschaftsdynamik seit der Nachkriegszeit maßgeblich, beginnend mit ihrer Gründerrolle in der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl 1951. Die Schaffung der Europäischen Wirtschaftsgemein-schaft 1957, nun Europäische Union(EU), vertiefte diese Partnerschaft.

Deutschland war durchgehend Italiens größter Handelspartner

Deutschland war durchgehend Italiens größter Handelspartner, insbesondere bei Maschinen, Automobilteilen, Che-mie-, Textil-und Agrarerzeugnissen. Die Euro-Einführung 1999 verzahnte beide Volkswirtschaften weiter miteinander. Investitionen flossen in beide Rich- tungen. Deutsche Firmen investieren in Italien in verarbeitendes Gewerbe und Technologie, während italienische Unternehmer den deutschen Markt be-sonders betreffend Mode, Automobil und Lebensmittel erobern. Beide Länder konnten Herausforde- rungen wie der Eurokrise – als Deutsch-lands Mitwirkung an Rettungsschirmen auch Italien traf – trotzen und ihre star-ken wirtschaftlichen Bande bestätigen. Diese spielen nicht nur für Handel und Investitionen auf bilateraler Ebene, son- dern auch für die EU-Wirtschaft insge- samt eine zentrale Rolle.

This report was published in partnership with Die Welt